
Uwe Lübbermann
“New Work, Arbeitswelten 4.0, Reinventing Organisations, TEAL, Agile, … schöne Buzzwords einerseits, ein sehr zu begrüßender Trend andererseits, Unternehmen zu demokratisieren und zu flexibilisieren, oft auch zu digitalisieren. Und doch nicht ausreichend, weil oft nur auf der formalen Ebene gedacht: wer dazugehört, als Mitarbeitende/r, soll besser eingebunden und zufriedener gemacht werden, um für das Unternehmen sozialer, stressfreier und damit letztlich effizienter zu funktionieren. Aber was ist mit Lieferanten, Lieferanten der Lieferanten, Kunden, Kunden der Kunden, Dienstleistern, Dienstleistern der Dienstleister, … was ist mit all den Menschen, die von einer Organisation betroffen sind? Warum sollen die weniger wert sein und weniger Informationen, Entscheidungsmacht oder Ressourcen zugeteilt bekommen als diejenigen, die formal zu einer Organisation gehören?”
Uwe Lübbermann ist Zentraler Moderator des Premium-Getränkekollektivs. In dieser Funktion lebt er seit 2001, was als unmöglich gelten kann: 1700 gewerbliche Partner in 200 Städten und drei Ländern entscheiden alles gemeinsam in Konsensdemokratie, ohne schriftliche Verträge, und ohne einen einzigen Rechtsstreit. Und es kommt noch “schlimmer”: auch alle Endkund_innen sind zu gleichberechtigter Mitbestimmung eingeladen, ein Veto reicht, um jeden Vorschlag zu blockieren. Theoretisch. In der Praxis kommen Vetos sehr selten vor, was auch daran liegt, dass alle Entscheidungen digital getroffen werden.
Die Führung so eines virtuellen Konstrukts mit ganz realen Menschen, die gemeinsam über 1,4 Mio. Flaschen pro Jahr produzieren, liefern, abrechnen, mit allem was dazugehört, verlangt natürlich etwas andere Qualifikationen als sie z.B. in MBA-Studiengängen gelehrt werden – fast.
Uwe Lübbermann ist regelmäßiger Gastdozent an einer Reihe Hochschulen mit über 600 Veranstaltungen bisher, es gab über 90 wissenschaftliche Arbeiten über das Projekt (alle mit ganz anderen Ergebnissen), bezahlte
Werbung gibt es dagegen gar keine; dennoch muss das Unternehmenswachstum sogar künstlich gebremst werden. Gründer erhalten kostenlose Begleitung auch wenn sie zu Konkurrenten werden, … die Liste der Dinge, die Uwe Lübbermann eigentlich falsch macht, könnte noch lange fortgeführt werden. Er gibt Vorträge zu einer Vielzahl an Perspektiven, und bietet das zentrale Werkzeug seines Unternehmens in einem Workshop an.
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